Brautradition Plank in Wiefelsdorf

Aus einer Hausbrauerei wurde eine Braustätte für feinstes Weissbier aus der Oberpfalz

1888 schrieb man, als der damalige Moierbauer, Herr Michael Plank, Besitzer des Meierhofers in Wiefeldorf, den Bauernhof im Schatten der Pfarrkirche Wiefelsdorf, das sog. „Hallergütl“ samt Gastwirtschaft und 8 Tagwerk Grund kaufte.

Noch im gleichen Jahr fasste er den Entschluss, eigenes Bier herzustellen. Er baute eine kleine Hausbrauerei hinzu.

Am ersten Sonntag im Oktober 1888, dem Rosenkranzfest, das hier in der Marienkirche besonders festlich begangen wurde, gab es das erste selbstgebraute Bier. "Dieser Tag war der Geburtstag der Plank'schen Brauerei".

Als im Jahre 1908 der Gründer und erste Besitzer der Brauerei Plank plötzlich an einem Schlaganfall verstarb, hinterließ er seinem Sohn Johann Plank eine Bierbrauerei und eine ertragreiche Landwirtschaft. Der Sohn ruhte nicht auf dem Vererbten aus, sondern war bestrebt, Umfang und Leistung der Brauerei zu vergrößern.

Langsam steigerte Johann Plank die selbstgebraute Menge "Bayerischen Nationalgetränks". Das brachte eine Vergrößerung von Brauerei und Gastwirtschaft mit sich, denn das schön gelegene Wiefelsdorf mit der herrlichen Marienkirche war damals nicht nur das Ziel vieler frommer Beter, sondern auch das Ziel vieler Naturfreunde aus dem nahen Schwandorf. Nach den ausgedehnten Waldwanderungen tat eine gütliche Einkehr zur Stärkung gut.

Der Ausbruch des 1. Weltkrieges stoppte den Tatendrang von Johann und Juliane Plank. Das Vaterland rief ihn zu den Waffen und schon am 4. November 1914 wurde er durch einen Bauch Beckenschuss schwerst verwundet.


Der Firmengründer Michael Plank (vordere Reihe links) im Kreise der Familie.

Familienbild der zweiten Generation: Johann und Juliane Plank im Jahre 1933.

Die Brauerei, die kriegsbedingt stillstand, bezog das Bier zur Aufrechterhaltung der Gastwirtschaft und Kunden, die nach Betriebsschließung noch übrigblieben, von einer nahegelegenen Brauerei. Ende des Krieges und nach Beendigung des Lazarettaufenthaltes, ging Johann Plank wieder daran, seine Brauerei wieder aufzubauen. Um die Kunden wieder zurückzugewinnen, braute Johann Plank nach dem großen Umbau auch Weizenbier. Zusätzlich wurde "Springerl" (Limo) hergestellt. Wie sehr Johann Plank an seinem Betrieb hing, beweist die Tatsache, dass er seiner Brauerei eine vergrößerte, nach den neuesten Erkenntnissen eingerichtete Mälzerei anbaute.

Der Umbau der Mälzerei geschah von 1928 auf 1929. Zehn Jahre dauerte der Aufschwung, der langsam aber stetig vor sich ging. Da brach 1939 der 2. Weltkrieg aus und seine Söhne mussten an die Front. Der pensionierte Braumeister, Herr Sonntag, leitete die Brauerei mit. Nur so konnte der Betrieb einigermaßen aufrechterhalten werden.

Wegen seiner schweren Verwundung aus dem 1. Weltkrieg, die seinen körperlichen Zustand sehr verschlechterte, fasste der Plank-Vater den Entschluss, sein Anwesen und die Brauerei an einen seiner Söhne zu übergeben. Die Söhne Georg und Michael Plank arbeiteten nach Kriegsende 1945 mit in der Brauerei.

Der jüngste Sohn Michael, wurde dann als Nachfolger von seinem Vater Johann Plank bestimmt. Michael Plank heiratete 1949 Anna Bäuml aus Gögglbach. Michael Plank führte von 1949-1968 in Zusammenarbeit mit seiner Gattin Anna und seiner Schwester Angela erfolgreich die Brauerei weiter. Erst 48 Jahre alt verstarb er viel zu früh ganz plötzlich durch einen Herzinfarkt. Sein Tod brachte eine schwierige Situation für die Familie Plank-Holler und für den Brauereibetrieb, der Gast- und Landwirtschaft.

Der Brauereibesitzer Michael Plank und Familie im Jahre 1968 (die dritte Generation).
Brauereibesitzer Georg Plank (rechts im Bild) bei der Bierprobe zum Schwandorfer Volksfest

Mehrere, schwierige Besprechungen und Verhandlungen innerhalb der Familien Plank-Holler gingen dem Entschluss voraus, dass Frau Holler (die Bräu-Angela), nun die Leitung und volle Verantwortung für die Brauerei übernahm. Für beide Familien begann eine große Aufgabe. Ihr Neffe, Georg Plank, musste sich schulisch und beruflich auf seinen Beruf als „Braumeister" vorbereiten, so dass er zunächst im Betrieb nicht tätig sein konnte. 1974 legte der Besitzer Georg Plank nach dem Besuch der Lehr- und Versuchsanstalt der Brauer in München (Doemens-Schule) die Meisterprüfung ab.

Im Jahre 1993 wurde die Weißbierbrauerei Plank an die Schlossbrauerei Naabeck verkauft. Weiter werden nun alle Weißbiere in Wiefelsdorf gebraut. Herr Wolfgang Rasel ist bis heute Besitzer und mit Eva-Maria Rasel steht schon die nächste Generation in den Startlöchern.

Das Bild zeigt den aktuellen Brauereibesitzer Wolfgang Rasel nebst Tochter Eva-Maria Rasel.

Impressionen

Historische Gläser

Historische Flaschen & Krüge

Historische Etiketten & Bierdeckel